Manfred Klein 2005
 
   
     
 
Font: Eric Gill Caps Sketched + Invers (2 fonts)  released: 2005-07-03
PDF-Sample 
download  WIN-TT  || MAC-TT (Regular)  ||  MAC-TT (Invers)
 
 

Manfred & Gill anno 1947

Die Gill Sans lernte ich mit 15 kennen: am Setzkasten. 1947 gab es kaum Schriften bei den Gießereien wegen totaler Lieferunfähigkeit. Die Druckereien behalfen sich mit Schriften, die Monotype-Setzmaschinen (einzeln gegossene Zeichen) ausgossen – im Gegensatz zu anderen Setzmaschinen wie z.B. Linotype. Die wurden dann, wie seit Gutenberg, in die Satzkästen gelegt. Da meine Lehrdruckerei nur Lino- und ähnliche Zeilensatzsysteme hatte, musste sie wohl Blei- oder Schriftentausch mit anderen Druckern betrieben haben. Die Mono-Gill war haptisch neu, scharf und ölig. Für mich sah sie auch gut aus, ich hatte noch keine typographische Erfahrung mit meinen 15 Jahren, brauchte eine vom Haustischler gefertigte Fußbank, um überhaupt den Setzkasten erreichen zu können. die waren eben nicht für Halbwüchsige gemacht (!). Aber die "Gill" hatte es mir sofort gefühlsmäßig angetan.

Heute fand ich nun (in "Die Schöne Schrift") seine 1906 geschafffene, wirklich interessante Typo-Reliquie, auf deren Einzel-Zeichenblätter der Maestro Notizen schrieb - die ich leider nicht lesen kann – zu unscharf.

Manfred Klein, Juni 2005