Hans KühneDas Schreibtalent Hans Kühne (1910-1961) war einer der begabtesten Schüler Rudolf Kochs. Er war Mitglied der Offenbacher Schreibwerkstatt und erwies sich nebenbei als exzellenter Pädagoge. So wurde er 1934 Kochs Nachfolger als Leiter der Fachklasse für Schrift. Neben diversen anderen Aufträgen entwickelte Kühne 1937 eine Gotisch für den Postbetrieb. Nach dem Krieg eröffnete er in Hamburg ein Atelier als selbständiger Schrift- und Werbegrafiker. Von Hans Kühne sind vier weitere Druckschriften bekannt, die rundgotische Kühne-Schrift (1937), die Kühne-Antiqua (1939), die Andreas-Schrift (Entwurf 1942, Schnitt 1948) und Logos (etwa 1955). Die Andreas-Schrift widmete er seinem Freund, dem Schriftsetzer Andreas Wiegratz, der den Krieg nicht überlebte: Hans Kühne ist nachhaltig von seinem Lehrer Rudolf Koch geprägt worden, sein Engagement galt neben der Erinnerung an Koch durch Gedenkreden und Vorträge vor allem der deutschen Schrift. Rudolf Koch schrieb zwar schon 1931 in Kühnes Zeugnis, dieser könne auf dem Gebiet der künstlerischen Schrift als eine völlig ausgebildete Kraft bezeichnet werden. Doch ein vergleichender Blick auf Koch- und Kühne-Schriften zeigt den Unterschied zwischen Kunst und Können. |
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